Ich bin eine große Verfechterin der klassischen Mullwindeln, wie man hier sehen kann
Mullwindeln sind
- günstig
- fast überall käuflich zu erwerben
- einfach in Bioqualität erhältlich
- in verschiedenen Größen verfügbar
- in verschiedenen Materialien angeboten (meist Baumwolle, oder z.B. Bambusviskose)
- saugstark
- robust (Baumwolle kann problemlos in Kochwäsche gewaschen werden)
- schnell trocknend
- gute Nässespeicher
- so unglaublich vielseitig in Verwendung als Faltung und abseits des Wickelns
Eine Möglichkeit der Verwendung als Windel ist, die Mullwindel als „Steg“ zu falten.
Der „Steg“ hat gegenüber anderen Falttechniken einige wesentliche Vorteile:
- das gesamte Material befindet sich in der Nässezone
- sie lässt sich dort gut durch weitere Einlagen pimpen
- er ist schnell und individuell gefaltet
- die Breite ist nach persönlicher Vorliebe individualisierbar
- einen Steg kann man neben Mullwindeln auch mit jedem anderen Tuch (Molton, Prefolds, Froteetücher, etc.) falten
- Windeln können damit zum Wickeln vorbereitet werden und sparen so beim Wickeln Zeit
- der Steg passt in allen AI2- (außer Schlupfhosen) und AI3-Systeme, sowie AIOs mit Pocketfunktion
- er hat ca. 10 übereinander geschlagene Lagen. Mehr als jede herkömmliche Einlage
Nachteile des „Stegs“ sind:
- Muttermilchstuhl kann vorbei laufen
- er kann unter Umständen verrutschen
- die Mullwindel benötigt eine Wasserdichte Überhose
Wie wickelt man den „Steg“?
Im folgenden bekommt ihr von mir zum einen eine Videobeschreibung, in der ich euch die Faltung zeige und erkläre. Darunter fasse ich die Technik nochmal in Bild und Wort zusammen:
Zusammenfassung
Einfacher Steg
Die Mullwindel halbieren und dann in die Breite zu einem Rechteck auffalten. Bei der Breite des Stegs zum Schluss bedenkt, dass es beim übereinanderschlagen der mehreren Schichten leicht breiter wird. Je dünner man einschlägt, desto mehr aufeinanderliegende Lagen bekommt man. Man kann sogar Rollen und zum Schluß platt drücken.
4-Finger-breit ist bei uns für den ersten Umschlag perfekt 😉 Zusätzliche Einlagen wickel ich immer in den letzten 2-3 Einschlägen (z.B. bei Bild 2 die Einlage auf den bereits gefalteten Steg legen und zuende einschlagen).
Tipp
Wer nicht jedes Mal neu falten will, kann seinen Steg festnähen. Dann muss man aber mit längeren Trocknungszeiten rechnen.
gedrittelter Steg
(eine kleine Eigenkreation)
Auch bei dem gedrittelten Steg beginnt man damit die Mullwindel zu halbieren. Am einfachsten faltet sich dieser Steg in der waagerechten.
Nun wird die Mulli das erste Mal gedrittelt. Schlagt am besten die offene Seite als erstes ein, um möglichst alle Ränder zu verdecken (könnten Scheuern). In diesem Fall wird die Mulli in die Länge nach oben gefaltet.
Einmal umdrehen (der dünnen Ränder wegen) und dann in Drittel wieder einschlagen. Hier zeigt sich der Vorteil des gedrittelten Stegs:
- Variation der Länge je nach Größe der Nassschale (AI3) oder der Onesize-Überhosen
- man kann die Drittel auch für Jungen so falten, dass die Nasszone besonders ausgestopft ist
- der gedrittelte Steg hat immer mindestens 11 Lagen
Zum Schluss nochmal umdrehen, also die Faltöffnungen weg vom Kind beim Wickeln legen. Vlieslage drauf, Fertig 🙂
Beide Steg-Formen kann man so schon fertig vorfalten und sogar schon in die Windeln drapieren. Aber auch Falten direkt beim Wickeln ist schnell gemacht.
Ich hoffe, ich konnte euch das Falten der Mullwindel mit dieser Technik näher bringen. Mir bleibt nur noch euch viel Spaß zu wünschen mit dem Windelorigami